Carl Georg Heise

deutscher Kunstwissenschaftler und Museumsdirektor; trat entschieden für die moderne Kunst (u. a. Marc, Munch, Barlach) ein; Direktor des Museums St. Annen in Lübeck 1920-1933; Direktor der Hamburger Kunsthalle 1945-1955

* 28. Juni 1890 Hamburg

† 11. August 1979 Hamburg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 32/1980

vom 28. Juli 1980

Wirken

Carl Georg Heise war Hamburger. Schon als Primaner an einem Realgymnasium verwandte er das aufgesparte Taschengeld zum heimlichen Ankauf eines modernen Bildes. Der kunstbegeisterte Abiturient des Jahres 1910 bezog dann die Universität Freiburg i.B., um Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft zu studieren. Von Freiburg ging er weiter nach Halle, München, Berlin und Kiel, wo er 1916 zum Dr. phil. promovierte. Danach war er Mitarbeiter von Gustav Pauli und gab mit Max Martersteig die Kunstzeitschrift "Genius" (1919-21) heraus. Auf der Kölner Sonderbund-Ausstellung 1912 hatte der 22jährige Heise seine Entscheidungen weckende Begegnung mit der modernen Kunst, von da an wurde er zum Mitstreiter der Expressionisten. Am liebsten hätte er gleich ein Bild von van Gogh gekauft, ein Jahr später erwarb er von Franz Marc die Springenden Pferde (von 1911) und eine kleine Landschaft von Kanoldt.

1920 wurde er zum Direktor des Museums St. Annen in Lübeck berufen, wo die von ihm neu geschaffenen Ausstellungen ...